Forschungsgruppe Meilensteine e.V.
 

Typologie von Meilensteinen


Je nach ehemaligem deutschen Land oder Kleinstaat gibt es die unten aufgeführten unterschiedlichen Meilensteintypen.

Typ Anzahl Meilensteine

Preußische Meilensteine

Man unterscheidet zwischen Postmeilensteinen und Chausseemeilensteinen, die jeweils unterschiedlichen Zeiträumen zugeordnet werden.

Postmeilensteine können wie folgt differenziert werden:
  • Hölzerne Meilenzeiger
  • Frühe Postmeilensteine aus der Zeit nach 1730
  • Postmeilensteine aus der Zeit 1790 - 1806
  • Gusseiserne Meilensteine im östlichen Brandenburg und in der Neumark
Chausseemeilensteine werden folgendermaßen differenziert:
  • Chausseemeilensteine nach der Anweisung von 1814
  • Chausseemeilensteine einfacherer Form aus der Zeit um 1825 - 1835
  • Rundsockelsteine ab 1837 an Staatschausseen
  • Sonderformen

Nachfolgend werden Beispiele zunächst preußischer Meilensteine und dann Meilensteine der anfangs gezeigten Übersicht vorgestellt.



Hölzerne Meilenzeiger

Zu den Postmeilensteinen zählen auch die Vorgänger der Meilensteine, die hölzernen Meilenzeiger. Diese gab es in der Zeit von etwa 1650 bis 1820. Sie sind uns nur noch aus der Literatur bekannt. Sie waren aus Eichenholz und trugen schwarz aufgemalte Schrift mit Angaben zu den nächsten größeren Orten.

Hölzerner Meilenzeiger

Auf Grundlage einer Zeichnung von 1704 wurde dieser hölzerne Meilenzeiger nachgebildet und im Waldgebiet „Krämer“ nordwestlich von Berlin an der ehemaligen Poststraße Berlin - Hamburg aufgestellt.



Preußische Postmeilensteine von 1790 bis 1806

Die erste preußische Fernchaussee verlief von Magdeburg – Halle - Großkugel, deren Baubeginn 1788 war.
Dort stehen die ältesten noch erhaltenen gebliebenen preußischen Postmeilensteine.


Postmeilenstein Magdeburg

Preußischer Postmeilenstein bei Magdeburg an der ersten preußischen Fernchaussee Magdeburg - Halle - Großkugel: heute B 6 / B 71, Sachsen-Anhalt.
Es handelt sich um einen Ganzmeilenstein.


Postmeilenstein Niedergörne

Preußischer Postmeilenstein bei Niedergörne an der Poststraße Magdeburg - Havelberg, Sachsen-Anhalt.
Es ist ein Ganzmeilenstein.


Postmeilenstein Wustrewe

Preußischer Postmeilenstein. Es handelt sich um einen Halbmeilenstein, der im Dorf Wustrewe, Sachsen-Anhalt, an der historischen Poststraße Magdeburg - Hamburg steht.


Postmeilenstein Viertelmeilenwürfel Dalchau

Preußischer Postmeilenstein. Es handelt sich um einen Viertelmeilenwürfel (Viertelmeilenstein) in Dalchau, Sachsen-Anhalt, an der historischen Poststraße Magdeburg - Havelberg.



Viertelmeilenstein Postmeilenstein Arensdorf

Postmeilenstein bei Arensdorf, Brandenburg, an der Poststraße Berlin - Hamburg. Der Stein - ein Viertelmeilenstein - steht, wie an dem verwittertem Schild zu sehen ist, schon lange unter Denkmalschutz.




Gusseiserne Meilensteine in der Neumark und im östlichen Brandenburg

Ab etwa 1800 wurden an den Poststraßen im östlichen Brandenburg Meilensteine aus Gusseisen aufgestellt. Sie wurde in der Eisenhütte Vietz (heute Witnica) hergestellt. Diese Meilensteine waren mit einem Posthorn verziert.

Ganzmeilenstein Seelow

Gusseiserner Ganzmeilenstein in Seelow an der B 1, Brandenburg.


Ganzmeilenstein

Gusseiserner Ganzmeilenstein bei Osiecznica (Wehrau) an der ehemaligen Reichsstraße Nr. 5, Polen.


Viertelmeilenstein Krzesniczka

Gusseiserner Viertelmeilenstein bei Krzesniczka (Neu Wilkersdorf) an der ehemaligen Reichsstraße Nr. 1, Polen.



Preußische Chausseemeilensteine, die nach der
„Anweisung zur Anlegung, Unterhaltung und Instandsetzung der Kunststraßen“ von 1814 gesetzt wurden

In dieser „Anweisung“ von 1814 wurden nicht nur Vorgaben zum Chausseebau sondern auch zu Meilensteinen gemacht.
Die Obelisken trugen den preußischen Adler als Hoheitszeichen und Entfernungsangaben nach Berlin.
In den westlichen Provinzen Preußens wurden die Entfernungen nach Köln, Minden, Koblenz oder auch Aachen angegeben.


Anweisung von 1814

Dargestellt ist der Plan für die Setzung der Meilensteinfolge auf 1 Meile:
1 pr. Meile = 7,53248 km


Ganzmeilenstein Urbach

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 bei Urbach an der ehemalige Berlin-Kasseler Chaussee, Thüringen.


Halbmeilenstein Seeburg

Halbmeilenstein nach der Anweisung von 1814 bei Seeburg an der alten ehemalige Berlin-Kasseler Chaussee, Sachsen-Anhalt


Viertelmeilenstein Görsbach

Preußischer Viertelmeilenstein nach der Anweisung von 1814 bei Görsbach an der ehemalige Berlin-Kasseler Chaussee, Thüringen.
Dieser Meilenstein wurden in den Jahren 2004/2005 restauriert und 2005 wieder aufgestellt (siehe MJ 52, S. 23).


Ganmeilenstein Nordhausen

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 in Nordhausen an der ehemaligen Berlin-Kasseler Chaussee, Thüringen.
Er steht 34 Meilen von Berlin entfernt.


Ganmeilenstein Schellbach

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 bei Schellbach an der B 2, Sachsen-Anhalt.
Das Wappen mit dem Adler wurde nach historischen Vorbild von unserer Forschungsgruppe angefertigt und am Stein in Abstimmung mit der zuständigen Denkmalschutzbehörde angebracht (siehe u. a. MJ 46, S. 43).


Halbmeilenstein Wipperdorf

Preußischer Halbmeilenstein (Große Glocke) nach der Anweisung von 1814 in Wipperdorf an der ehemaligen Berlin-Kasseler Chaussee, Thüringen.


Ganzmeilenstein Gladau

Preußischer Ganzmeilenobelisk zwischen Parchen und Hohenseeden an der B 1, Sachsen-Anhalt.


Halbmeilenstein Neubensdorf

Preußischer Halbmeilenstein (Große Glocke) nach der Anweisung von 1814 in Neubensdorf an der B 1, Brandenburg.


Viertelmeilenstein Neubensdorf

Preußischer Viertelmeilenstein (Kleine Glocke) nach der Anweisung von 1814 bei Neubensdorf an der B 1, Brandenburg.


Ganzmeilenstein Paderborn

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 in Paderborn an der B 1, Nordrhein-Westfalen.


Ganzmeilenstein Warstein

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 bei Warstein an der B 55, Nordrhein-Westfalen.
Dieser Meilenstein ist eine Nachbildung.


Ganzmeilenstein Bremscheid

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 bei Bremscheid an der B 50, Nordrhein-Westfalen.


Halbmeilenstein Bad Waldliesborn

Preußischer Halbmeilenstein (Große Glocke) nach der Anweisung von 1814 in Bad Waldliesborn an der alten Führung der B 55, Nordrhein-Westfalen.


Halbmeilenstein Bilstein

Preußischer Halbmeilenstein (Große Glocke) nach der Anweisung von 1814 bei Bilstein an der B 55, Nordrhein-Westfalen.


Ganzmeilenstein Oberwesel

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 in Oberwesel an der alten B 9, Rheinland-Pfalz.
Der Stein befindet sich in einem unter Denkmalschutz stehenden Meilensteinensemle. So stehen rechts und links vom Ganzmeilenobelisken jeweils ein Halbmeilenstein.


Ganzmeilenstein Brey

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 in Brey an der B 9, Rheinland-Pfalz.


Ganzmeilenstein Bad Sobernheim

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 in Bad Sobernheim, Rheinland-Pfalz.
Der Stein stand früher nordöstlich von Sobernheim an der B 41 und markierte die Entfernung 30 km von Bingen.


Ganzmeilenstein Birnbach

Preußischer Ganzmeilenobelisk nach der Anweisung von 1814 in Birnbach an der B 8, Rheinland-Pfalz.
Zu sehen ist der Adler aus Metall. Die Sitzbänke sind teilweise im Erdreich versunken. In den MJ 47, MJ 48, MJ 60 und MJ 74 sind Hinweise und Artikel über diesen Meilenstein veröffentlicht.


Viertelmeilenstein Mendt

Preußischer Viertelmeilenstein bei Mendt an der B 8, an der Landesgrenze Rheinland-Pfalz/NRW.



Preußische Chausseemeilensteine einfacherer Form aus der
Zeit um 1825 - 1835

Nicht zuletzt aus Kostengründen wurden ab ca. 1825 die Meilensteine einfacher ausgeführt. Auf den Adler, auf eingemeißelte Beschriftungen und auch auf die seitlichen Sitzbänke wurde weitestgehend verzichtet.


Archivzeichnung Meilensteine

Die Archivzeichnung zeigt, wie diese Meilensteine nach dem Baukastenprinzip gestaltet werden konnten und auch so entsprechend aufgebaut wurden, denn die Einzelteile ließen sich übereinander stapeln, so dass man Viertel- Halb- und Ganzmeilensteine erhielt (siehe nächstes Bild).


Ganzmeilenstein Viertelmeilenstein Halbmeilenstein

Chausseemeilensteine um 1825 - 1835 von der Chaussee Berlin - Hamburg, der heutigen Bundestraße 5. Es sind ein Ganzmeilenstein, ein Halbmeilenstein und ein Viertelmeilenstein entsprechend der vorhergehenden Zeichnung zu sehen.


Ganzmeilenstein Malechowo

Chausseemeilenstein der einfacheren Form, um 1825 - 1835 aufgestellt.
Er befindet sich bei Malechowo (Malchow, auch Alt-Malchow) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Er steht an der ehemaligen Reichsstraße Nr. 2.


Ganzmeilenstein Lubniewice

Chausseemeilensteine der einfacheren Form, um 1825 - 1835 aufgestellt.
Diese beiden Ganzmeilensteine befinden sich im Schlosspark Lubniewice (Königswalde) in der Woiwodschaft Lebus. Sie stammen wahrscheinlich von der ehemaligen Reichsstraße 114 (heute Nr.133) und wurden nach dem Schlossbau (1909/1912) in den Schlosspark umgesetzt, da sie an der Reichsstraße ihre verkehrstechnische Bedeutung verloren hatten.
Im diesem Schlosspark befinden sich noch 2 weitere Meilensteine, wobei einer - ein Halbmeilenstein - neben der Tür zu sehen ist.


Ganzmeilenstein Friesack

Chausseemeilenstein der einfacheren Form, um 1825 - 1835 aufgestellt.
Der Ganzmeilenstein steht in Friesack an der B 5, Brandenburg. Er steht 70 km von Berlin entfernt.


Halbmeilenstein Barsikow

Chausseemeilenstein der einfacheren Form, um 1825 - 1835 aufgestellt.
Der Halbmeilenstein steht heute in Barsikow, mitten im Dorf. Er stand früher an der B 5, Brandenburg. Deutlich erkennt man den Würfel, der auf einem erhöhten Sockel steht, und folglich ein Halbmeilenstein ist.


Viertelmeilenstein Selbelang

Chausseemeilenstein der einfacheren Form, um 1825 - 1835 aufgestellt.
Der Viertelmeilenstein steht in Selbelang an der B 5, Brandenburg. Man sieht den Würfel, der aber auf keinem erhöhten Sockel steht, und folglich ein Viertelmeilenstein ist.


Viertelmeilenstein Otyn

Chausseemeilenstein der einfacheren Form, um 1825 - 1835 aufgestellt.
Der Viertelmeilenstein, der hier zu sehen ist, stand in Otýn (Deutsch-Wartenberg) an der ehemaligen Reichsstraße Nr. 5, Polen. Er ist nicht mehr vorhanden bzw. an eine andere Stelle versetzt worden.



Preußische Rundsockelsteine an Staats-Chausseen, die ab 1835 aufgestellt wurden

Nach einem Erlass des damaligen preußischen Finanzministers Rother wurden ab 1837 nur noch Ganzmeilensteine in einer einfachen und demzufolge kostengünstigeren Form gesetzt. Teilweise hatten diese Steine noch eine eingemeißelte Beschriftung. Es besteht die berechtigte Vermutung, dass der preußische Architekt Karl Friedrich Schinkel an den Entwürfen für diese Meilensteine beteiligt gewesen war. Das wurde jedoch von unserer Forschungsgruppe bisher noch nicht nachgewiesen.
In Vorpommern waren diese Steine nicht rund, sondern hatten einen quadratischen Grundriss.


Archivzeichnung Rundsockelsteine

Archivzeichnung für das Aussehen von Rundsockelsteinen, die nur noch Ganzmeilensteine waren.


Meilenstein Groß Schönebeck

Rundsockelstein an Staats-Chausseen, aufgestellt ab 1837, B 109, Groß Schönebeck, Brandenburg.


Meilenstein Gamengrund

Rundsockelstein an Staats-Chausseen, aufgestellt ab 1837, L 23, Werftphul/Gamengrund, Brandenburg.


Meilenstein Dargelin

Vorpommerscher Ganzmeilenobelisk bei Dargelin, ehemalige B 96, Mecklenburg-Vorpommern.



Rundkopfmeilensteine im Regierungsbezirk Köln,
die im Zeitraum 1823 - 1860 aufgestellt wurden

Eine regionale Sonderform sind die Rundkopfmeilensteine im Regierungsbezirk Köln. Sie sind aufwändiger als die Rundsockelsteine (s.o.) gestaltet. Sie trugen auch weiterhin noch den preußischen Adler. Außerdem waren in diesen Steinen Angaben zum Kreis, zu Entfernungen und zum Jahr des Straßenbau eingemeißelt.


Rundkopfmeilenstein Iversheim

Rundkopfmeilenstein im Regierungsbezirk Köln von ca. 1823 - 1860.
Iversheim, alte B 51, Nordrhein-Westphalen


Rundkopfmeilenstein Impekoven

Rundkopfmeilenstein im Regierungsbezirk Köln von ca. 1823 - 1860.
Impekoven, B 56, Nordrhein-Westphalen.
Die Inschrift lautet:

Regierungs-Bezirk Cöln.
Kreis Bonn

Bonn
Schleidener
Bezirksstrasse
erbaut
1823 -



Kugelmeilensteine vor dem Berlin-Charlottenburger Schloss und an der Chaussee Berlin - Potsdam

Diese Sonderform der Meilensteine wurde vermutlich nach einer Ideenskizze des Kronprinzen und späteren Königs Friedrich Wilhelm IV (1840 - 1861) von Friedrich August Stüler entworfen. Ursprünglich waren die Steine waren aus gebranntem Ton. Die heute vorhandenen Steine sind Repliken.


Kugelmeilenstein Zehlendorf

Kugelmeilenstein in Berlin-Zehlendorf an der B 1.


Kugelmeilenstein Charlottenburg

Kugelmeilenstein Charlottenburg

Kugelmeilenstein in Berlin-Charlottenburg, Spandauer Damm, B 5.
Die Kugel ist vergoldet.
Die obere Abbildung zeigt eine historische Aufnahme mit diesem Meilenstein.



Sonderformen von Meilensteinen, die nach 1840 gesetzt wurden, insbesondere an Kreis-, Gemeinde- oder Aktienchausseen.


Chausseestein Falkenthal

Sonderform eines Meilensteins: zwischen Falkenthal und Zehdenick, Brandenburg.


Meilenstein Landkern

Sonderform eines Meilensteins: Dreikantsäule bei Landkern an der L 98, Rheinland-Pfalz.


Meilenstein Lancken-Granitz

Sonderform eines Meilensteins: Meilenstein bei Lancken-Granitz auf Rügen , B 196, Mecklenburg-Vorpommern.


Fünfkilometerstein Murchin

Sonderform eines Meilensteins: Fünfkilometerstein in Murchin auf Usedom , B 110, Mecklenburg-Vorpommern.


Meilenstein Prieros

Sonderform eines Meilensteins: Ganzmeilenstein, kleiner Obelisk, in Prieros, B 246, Brandenburg.



Mecklenburgische Meilensteine

Das Land Mecklenburg bestand seit 1701 aus den beiden Großherzogtümern Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz.
Da die Meilensteine erst nach 1814 aufgestellt wurden, sind es zum einen alles Chausseemeilensteine und zum anderen - bedingt durch die beiden Teilstaaten - sind sie landestypisch unterscheidbar. An den Meilensteinen befinden sich keine Hoheitszeichen. Sie bestehen fast alle aus Granit, wobei eine große Formenvielfalt existiert. Es wurden nur Halb- und Ganzmeilensteine gesetzt. Die meisten Meilensteine stehen heute im 5- oder 10-Kilometerabstand.


Meilensteine in Mecklenburg-Strelitz

In Mecklenburg-Strelitz orientierte man sich an den preußischen Vorbildern, nämlich an der Form des Rundsockelsteins. 1834 erschien eine „Anordnung“ zur Chaussierung kleiner Landwege. Die Rundsäule wurde der typische Mecklenburg-Strelitzer Meilenstein. Es sind meist Ganzmeilensteine - oft mit eingemeißelten Entfernungsangaben. Eine besondere Form der Rundsäule wurde an der Chaussee zwischen Neustrelitz und Friedland aufgestellt.


Meilenstein Sadelkow

Mecklenburg-Strelitzer Meilenstein:
Kleine Rundsäule bei Sadelkow an der B 197, Mecklenburg-Vorpommern.
Besonderheit: Der Meilenstein besteht aus Sandstein.


Meilenstein Dewitz

Mecklenburg-Strelitzer Meilenstein:
Große Rundsäule, Meilenstein bei Dewitz an der L 33, Mecklenburg-Vorpommern.


Meilenstein Peckatel

Mecklenburg-Strelitzer Meilenstein:
Große Rundsäule in Peckatel an der B 193, Mecklenburg-Vorpommern.


Meilenstein Cölpin

Mecklenburg-Strelitzer Meilenstein:
Große Rundsäule in Cölpin an der B 104, Mecklenburg-Vorpommern.



Meilensteine in Mecklenburg-Schwerin

Die Chaussee Berlin-Hamburg markierte den Beginn des Chausseebaus in Mecklenburg-Schwerin. Nach einer Vorlage 1824 im Schweriner Landtag wurde 1826 mit dem Bau begonnen. 1825 wurde durch Großherzog Friedrich Franz I. auch ein ganzes Programm zum Chausseebau bestätigt. Der Chausseebau erfolgte nicht durch den Staat, sondern überwiegend durch private Aktiengesellschaften. Nahezu jede Straße hat eine eigene Meilensteinform. An Meilensteinen gibt es große und kleine Rundsäulen, große und kleine Obelisken mit quadratischem oder rechteckigem Grundriss sowie würfelförmige Steine.


Hauptmeilenstein Ludwigslust

Mecklenburg-Schweriner Meilenstein:
Hauptmeilenstein in Ludwigslust. Er ist ca. 9,50 m hoch und steht in zentraler Ortslage an der B 5, Mecklenburg-Vorpommern.
Die Inschriften auf den Tafeln lauteten:

4½ Meilen nach Dömitz
16 Meilen nach Hamburg
4¾ Meilen nach Schwerin
22¾ Meilen nach Berlin


Ganzmeilenstein Kummer

Mecklenburg-Schweriner Meilenstein:
Ganzmeilenobelisk in Kummer an der B 5, Mecklenburg-Vorpommern.
Die Inschriften auf den Tafeln lauteten (die Tafel auf der Vorderseite ist noch eine Originaltafel):

15 Meilen nach Hamburg
1 Meilen nach Ludwigslust
23¾ Meilen nach Berlin


Ganzmeilenstein Kowalz

Mecklenburg-Schweriner Meilenstein:
Ganzmeilenobelisk bei Kowalz an der alten Führung der B 110, Mecklenburg-Vorpommern.
Die Inschrift auf der Tafel lautet:

4 Meilen bis Rostock

Von unserer Forschungsgruppe wurde die untere Informationstafel entworfen und gemeinsam mit den verantwortlichen Behörden aufgestellt.


Ganzmeilenstein Kowalz Informationstafel

Halbmeilenstein Pisede

Mecklenburg-Schweriner Meilenstein:
Ein Halbmeilenstein in der Nähe des Dorfes Pisede an der alten Führung der B 104, Mecklenburg-Vorpommern.


Fünfkilometerstein Gnoien

Der Stein steht östlich von Gnoien an der B 110, Mecklenburg-Vorpommern.
Zwischen Gnoien und Demmin stehen heute nur (richtige) Fünfkilometersteine. An diesen Steinen sind keine Aussparungen für Gussplatten vorhanden. Es ist bisher nicht bekannt, ob an diesem Chausseestück früher einmal richtige Meilensteine gestanden haben oder die heute als Fünfkilometersteine bezeichneten Steine vor Einführung des metrischen Systems schon als Meilensteine einfachster Form dienten (siehe auch MJ 52).
Der Stein steht heute 45 km von Rostock entfernt.


Halbmeilenstein Alt Schwerin

Mecklenburg-Schweriner Meilenstein:
Diese kleine Rundsäule ist ein ehemaliger Halbmeilenstein an der B 192 bei Alt Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern.
Auf einer angebrachten Metallplatte ist die Inschrift „B 192“ zu lesen



Anhaltische Meilensteine

  • Die anhaltischen Meilensteine wurde alle nach 1850 gesetzt und sind deshalb durchgängig Chausseemeilensteine.
  • Es sind Ganzmeilensteine in Form von Rundsockelsteinen, die teils aus Sandstein, teils aus Granit bestehen.
  • Sie tragen keine Hoheitszeichen.
  • Sie sind meistens mit Entfernungsangaben nach Dessau versehen.
  • Teilweise finden sich auch Entfernungsangaben nach Zerbst.
  • Im ehemaligen Füstentum Anhalt-Bernburg gibt es auch Halb- und Viertelmeilensteine in Form kleiner Rundsäulen, insbesondere in der Region Ballenstedt.


Meilenstein Wörlitz

Anhaltischer Meilenstein:
Ganzmeilenstein in Form einer Rundsäule bei Wörlitz an der K 2042, Sachsen-Anhalt. Die Beschriftung lautet:

II MEILEN von DESSAU


Meilenstein Güntersberge

Anhaltischer Meilenstein:
Ganzmeilenstein und Viertelmeilenstein in Güntersberge an der B 242, Sachsen-Anhalt.


Meilenstein Neudorf im Harz

Anhaltischer Meilenstein:
Viertelmeilenstein in Neudorf im Harz (vor einem Wochenendgrundstück), Sachsen-Anhalt.


Meilenstein Myriameterstein Gollbogen

Anhaltischer Meilenstein:
Myriameterstein bei Gollbogen an der L 57, Sachsen-Anhalt.
1 Myriameter = 10.000 m



Hannoversche Meilensteine

Ab 1770 - 1790 wurden im Königreich Hannover Meilenobelisken in dekorativer Form, teilweise mit dem Monogramm „GR III“ (König Georg III.), aufgestellt. Das betrifft die alten Chausseen Hannover-Harburg, Hannover-Hameln und Hannover-Göttingen mit den entsprechenden Entfernungsangaben.
Einfache Ganzmeilensteine wurden nach einer Anweisung von 1850 gesetzt, die und auch deren Vorgänger später zu Kilometersteinen umgearbeitet wurden.


Meilenstein Hannover

Hannoverscher Meilenstein:
Dieser Ganzmeilenstein stand bis 1952 bei Ehlershausen an der damaligen B 3 und wurde auf Grund von Straßenbauarbeiten nach Hannover umgesetzt.
Der ursprüngliche Standort bei Ehlershausen ist 3 Meilen (nach altem hannoverschem Meilenmaß, 1 Meile = 9,347 km) von Hannover entfernt (3 × 9,347 km = 28 km). Diese Angabe ist auch die ursprüngliche Entfernungsangabe an diesem Stein, wie es noch Aufnahmen aus dem Jahr 1960 belegen . Bei einer späteren Restaurierung wurde nun wahrscheinlich infolge der irrtümlichen Zugrundelegung des neuen Meilenmaßes (1 Meile = 7,42 km) eine falsche Meilenangabe errechnet und dann die „¾“ nachträglich hinter der „III“ auf den Stein aufgemalt.
(siehe auch MJ 53, Seite 56)


Meilenstein Altenhagen Springe

Hannoverscher Meilenstein:
Dieser Ganzmeilenstein steht bei Altenhagen an der B 217, Niedersachsen. Über dem Schriftfeld sind die Krone (Kurhut) und die Initialien GR III (Georg der III.) zu sehen.


Meilenstein Elze

Hannoverscher Meilenstein:
Es handelt sich hier um einen Ganzmeilenstein nach der Anweisung von 1850, der bei Elze an der B 1, Niedersachsen, steht. Er befindet sich 2 Meilen von Hildesheim entfernt.


Meilenstein Adensen

Hannoverscher Meilenstein:
Der Ganzmeilenobelisk steht an B 3 in der Nähe von Adensen, Niedersachsen. Trotz seiner schlanken Gestalt trägt er eine umfangreiche Beschriftung, die in Frakturschrift ausgelegt ist. Kassel ist mit „C“ und mit „sß“ geschrieben. Die Inschrift lautet (soweit erkennbar):

...
MEILE
VON
HANNO
VER
-------------------------------
3
Meilen
von
Hannover
--.--
nach
Casßel


Meilenstein Wallhöfen

Hannoverscher Meilenstein:
Dieser Ganzmeilenstein steht in Vollersode/Wallhöfen an der B 74, Niedersachsen.


Meilenstein Söder

Hannoverscher Meilenstein:
Dieser Ganzmeilenstein steht in der Nähe von Söder an der B 243, Niedersachsen. Die uns zugewandte Beschriftung, die für diesen Meilensteintyp eher untypisch ist, lautet: .

Nordhausen
13 Meilen


Meilenstein Holle

Hannoverscher Meilenstein:
Dieser Ganzmeilenstein, der die Beschriftung „2 Meilen“ trägt, steht in der Nähe von Holle an der L 493, Niedersachsen. Er wurde einige Tage vor der Aufnahme dieses Fotos bei Bauarbeiten angefahren.



Braunschweigische Meilensteine

Braunschweigische Meilensteine sind

  • alles Chausseemeilensteine,
  • im ehemaligen Herzogtum Braunschweig gesetzt worden,
  • nur noch in sehr geringer Anzahl erhalten,
  • und sind große Obelisken mit Entfernungsangaben


Meilenstein Flecken Greene

Braunschweigischer Ganzmeilenobelisk in Flecken-Greene an der B 64, Niedersachsen. Er hat eine Gesamthöhe von ca. 2 m.



Lippische Meilensteine

Lippe ist ein ehemaliges Fürstentum in Nordrhein-Westfalen. Für seine Größe wurden relativ viele Meilensteine aufgestellt.
Lippische Meilensteine

  • sind alles Chausseemeilensteine, die nach 1840/1850 gesetzt wurden.
  • haben eine Obeliskenform/Stelenform und bestehen aus Sandstein.
  • können Ganz,- Halb- und Viertelmeilensteine sein.
  • wurden später vielfach als Kilometersteine verwendet.


Meilenstein Horn

Lippische Meilensteine
Ganzmeilenstein in Horn am alten Verlauf der B 1, Nordrhein-Westfalen.


Meilenstein Lage

Lippische Meilensteine
Viertelmeilenstein bei Lage an der der B 66, Nordrhein-Westfalen.


Meilenstein Großenmarpe

Lippische Meilensteine
Viertelmeilenstein direkt in Großenmarpe, Nordrhein-Westfalen.



Osnabrücker Meilensteine

Von diesem Meilensteintyp sind nur sehr wenige Steine bekannt bzw. erhalten. Es sind flache Steine, auf denen jeweils eine Gussplatte mit Entfernungsangaben nach Osnabrück angebracht ist.


Meilenstein Osnabrück

Ein historisches Bild des Ganzmeilenstein in Osnabrück an der B 68.
Aus nicht geklärten Gründen ist der Meilenstein verschwunden. Eine Kopie dieses Meilensteins steht heute vor dem Verwaltungsgebäude der Straßenmeisterei in Bohmte, Niedersachsen.



Oldenburgische Meilensteine

Die Meilensteine des ehemaligen Großherzogtums Oldenburg sind flache Steine mit Entfernungsangaben nach Oldenburg. Die Entfernungsangaben bezogen sich auf den Turm des Schlosses in Oldenburg. Heute stehen diese ehemaligen Meilensteine alle im Fünfkilometerabstand.


Meilenstein Vechta

Das Bild zeigt einen oldenburgischen Meilenstein (heute Fünfkilometerstein) in Vechta an der B 69, Niedersachsen.


Meilenstein Steinfeld

Der Stein gehörte zur historischen oldenburgischen Chaussee Oldenburg - Vechta - Damme. Er ist ein ehemaliger Oldenburger Meilenstein. Diese Meilensteine wurden ab 1821 aufgestellt und ab 1874 in den km-Abstand als „5-km-Steine“ umgesetzt. Der Stein steht heute unter Denkmalschutz und befindet sich bei Steinfeld an der L 846, Niedersachsen.



Dänische Meilensteine

Im Jahr 1815 wurde Holstein Mitglied des deutschen Bundes (im Gegensatz zu Schleswig). Gleichzeitig jedoch wurde Holstein mehr und mehr in den dänischen Staat integriert (dänisches Herzogtum Holstein). Das spiegelt sich auch im Straßenbau und in der Aufstellung der Meilensteine wider.
An den ehemaligen Chausseen Altona-Kiel (1832), Altona-Lübeck (1840), Altona-Neustadt (1845) und Hamburg-Lübeck (1843) wurden Ganz- und Halbmeilensteine aufgestellt. Es sind alles Chausseemeilensteine, die aus Granit bestehen. Sie sind mit dänischer Königskrone, Initialen und mit Entfernungsangaben nach Altona, Kiel, Lübeck, Neustadt oder Hamburg versehen.


Meilenstein Bönningstedt

Dänische Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Bönningstedt an der B 4, Schleswig-Holstein. Umlaufend am Stein kann man folgende Angaben lesen:

ALTONA (Monogramm) KIEL
   2 m     1832    10¼ m


Meilenstein Bargfeld-Rögen

Dänische Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Bargfeld-Rögen an der L 82, Schleswig-Holstein.


Meilenstein Neritz

Dänische Meilensteine:
Halbmeilenstein bei Neritz an der B 75, Schleswig-Holstein.


Meilenstein Klein-Rönnau

Dänische Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Klein Rönnau an der B 432, Schleswig-Holstein. Umlaufend kann man am Stein jeweils von oben nach unten folgende Inschriften erkennen:

8
Altona

Hamburg
______________________
I
M
______________________
4
——
95
Neustadt



Schleswiger Meilensteine

Die „Schleswiger Meilensteine“ wurden ab 1850/1860 wurden im damaligen Herzogtum Schleswig als Chausseemeilensteine gesetzt. Es sind Ganz- und Halbmeilensteine in Form kleiner Obelisken, die aus Granit bestehen. Sie tragen keine Hoheitszeichen, aber Entfernungsangaben nach Flensburg, Husum, Tønder oder Ribe. Die Beschriftung südlich von Flensburg ist in deutsch und nördlich von Flensburg in dänisch. Das entspricht grob der damaligen Sprachen- und heutigen Staatsgrenze Dänemark-Deutschland.


Meilenstein Egebæk-Hviding

Schleswiger Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Egebæk-Hviding, Dänemark.


Meilenstein Rinkenæs

Schleswiger Meilensteine:
Halbmeilenstein bei Rinkenæs (Halbinsel Holnis), Dänemark.


Meilenstein Brøns

Schleswiger Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Brøns, Dänemark.


Meilenstein Friedrichstadt

Schleswiger Meilensteine:
Halbmeilenstein in Friedrichstadt am alten Verlauf der B5 , Deutschland.



Hessische Meilensteine

Im ehemaligen Kurfürstentum Hessen wurden Obelisken mit quadratischem Grundriss gesetzt, die mit Entfernungsangaben nach Kassel (Cassel) und weiteren Orten beschriftet waren bzw. sind.
Im damaligen Großherzogtum Hessen hingegen wurden Rundsockelsteine und Stundensäulen u.a. mit Entfernungsangaben nach Darmstadt aufgestellt.
Es sind alles Chausseemeilensteine, die im Zuge des Baus der Chausseen nach 1821/1840 gesetzt wurden. Es sind meistens Ganzmeilensteine, die aus Sandstein bestehen.


Meilenstein Niederjossa

Hessische Meilensteine:
Ganzmeilenstein in Niederjossa an der B 62, Hessen.
Die unten zu erkennende Zahl 312 bedeutet:
312000 Casseler Fuß
von Kassel entfernt


Meilenstein Alheim-Heinebach

Hessische Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Alheim-Heinebach an der B 83, Hessen.


Meilenstein Rhina

Hessische Meilensteine:
Ganzmeilenstein bei Rhina, B 27, Hessen.


Meilenstein Eschenstruth

Hessische Meilensteine:
Halbmeilenstein bei Eschenstruth, B 7, Hessen.



Weitere Meilensteintypen


Kurtrierische Stundensteine

Diese Stundensteine wurden an der Straße von Koblenz über Limburg nach Frankfurt auf dem Gebiet des ehemaligen Kurfürstentums Trier gesetzt. Die Entfernungen nach Koblenz und Franfurt sind in „Stunden“ angegeben. Die Steine bestehen aus Sandstein und wurden 1789 aufgestellt.
Beachte, dass diese Stundenangaben auf den Steinen kein Zeitmaß, sondern ein Längenmaß sind.
Ein Stundenstein wurde nach jeder halben Meile gesetzt. Zwei (Weg-) Stunden entsprachen im Kurfürstentum Trier einer Meile (1 Meile = 2 Stunden = 9,3 km
1 Stunde = 4650 m = 1000 Ruthen)
; (siehe MJ 63, S. 4)


Meilenstein Neuhäusel

Stundenstein bei Neuhäusel an der B 49, Rheinland-Pfalz.
Die Beschriftung lautet:

XVIIII
STUNDEN
VON
FRANCKFURT
1789
-------------------------------
II
STUNDEN
VON
COBLENZ
1789


Meilensteine in Sachsen-Weimar

Die Meilensteine im ehemaligen Herzogtum Sachsen-Weimar wurden nach preußischem Vorbild gestaltet und nach 1775 aufgestellt. Es wurden Ganzmeilensteine und wahrscheinlich auch Halb- und Viertelmeilensteine gesetzt. Sie tragen die Initialen „CA“ für „Carl August“; sie bestehen aus Sandstein; es sind nur wenige Exemplare bekannt.


Meilenstein Ramsla

Meilenstein bei Ramsla an der L 1054, Thüringen.


Meilenstein Schwabsdorf

Ganzmeilenstein bei Schwabsdorf an der B 87, Thüringen.
Die Beschriftung lautet:

I
MEILE
VON
WEIMAR
CA


Meilensteine in Schwarzburg-Sonderhausen

Vom ehemaligen Füstentum Schwarzburg-Sondershausen sind (uns) nur wenige Steine bekannt. Es sind Ganzmeilensteine, die mit Entfernungsangaben nach Sondershausen bzw. Arnstadt versehen sind.


Meilenstein Marlieshausen

Meilenstein in Marlieshausen an der L 1048, Thüringen.